Initiative im Überblick
Bildung | Forschung | Beratung
Menschen werden nicht nur wegen ihres Geschlechts, ihres Alters, ihres Glaubens oder ihrer Herkunft diskriminiert, sondern auch wegen ihrer sexuellen Orientierung. Unsicherheiten, Ängste und Vorurteile spielen hierbei eine wichtige Rolle.
Folgen sind Ignoranz und Ausgrenzung, aber auch unterschwellige und offene Ablehnung bis hin zu Feindseligkeit in Form von verbaler und körperlicher Gewalt. Solche Reaktionen werden oftmals erst in Gruppen provoziert oder verstärkt. Vor diesem Hintergrund leiten sich die zentralen Ziele aller Bildungsmaßnahmen der Initiative „Fußball für Vielfalt“ ab.
Unsere Bildungsinitiative richtet ihr Angebot dabei an das gesamte Netzwerk des organisierten Sports und will auf diese Weise möglichst viele Menschen gewinnen – für ein Engagement im Sinne einer Kultur gelebter Vielfalt im (Fußball-)Sport und über die Grenzen des (Fußball-)Sports hinaus. Die Initiative bezieht sich dabei grundsätzlich auf alle Menschen, die im Sinne der LSBTTI*-Perspektive angesprochen sind.
Wir bieten sehr flexible Veranstaltungsformen an, damit möglichst alle Interessierten unsere Bildungsangebote nutzen können. Angefangen von zweistündigen „Crash-Kursen“ über halb- und ganztägige Maßnahmen, sind Wochenend- oder weitere mehrtägige Kompaktveranstaltungen buchbar. Auch nutzen wir die Möglichkeiten des e-Learnings (Online-Seminare, Podcasts) – viele unserer Angebote sind also zeit- und ortsunabhängig. Selbstverständlich besteht im Falle von Präsenzveranstaltungen ebenfalls hohe Flexibilität hinsichtlich der Wahl des jeweiligen Ortes.
Die Erwartungen, Vorerfahrungen und Bedürfnisse aller Beteiligten im (Fußball-)Sport sind sehr unterschiedlich, müssen aber bei den Maßnahmen angemessen berücksichtigt werden. Deshalb bieten wir ein breites Spektrum in Form eines modularen Systems an und können hieraus je nach Bedarf ein passendes Angebot für Vereine und Verbände und weitere Aktive des (Fußball-)Sports zusammenstellen.
Die vorliegenden Module verstehen sich stets als Vorschläge und Orientierungshilfen für die anfragenden Personengruppen, das tatsächliche Angebot wird in jedem Einzelfall auf die konkreten Vorerfahrungen, Erwartungen und Bedürfnisse abgestimmt.
Für (Fußball-)Sportverbände und -vereine besteht zudem die Möglichkeit, ein Diagnose-Modul zu nutzen. Hierbei wird die konkrete Einrichtung auf ihren Ist-Zustand untersucht. Auf dieser Grundlage werden sodann gemeinsam Maßnahmen zum Abbau von Homofeindlichkeit und zur Stärkung einer Kultur der Akzeptanz gelebter (sexueller) Vielfalt entwickelt.
Die Grundlagen-Module setzen sich aus Einführungs- und Aufbau-Modulen zusammen, wobei die Aufbau-Module zur vertiefenden Auseinandersetzung stets auch Übungselemente aus den jeweiligen Hintergründen und Erfahrungen der Zielgruppen beinhalten.
Die Multiplikator_innen-Module setzen sich aus Einführungs- und Aufbau-Modulen zusammen, wobei die Aufbau-Module zur vertiefenden Auseinandersetzung stets auch Übungselemente aus den jeweiligen Hintergründen und Erfahrungen der Zielgruppen beinhalten.
Um Ihnen einen Überblick über die Facetten unserer Bildungsinitiative zu geben, sind im Folgenden einige Beispiele aus den verschiedenen Modulreihen für die unterschiedlichen Zielgruppen aufgeführt. Gern stehen wir Ihnen für weiterführende Informationen zur Verfügung und erstellen ein individuelles Angebot.
Themen:
sexuelle Orientierungen und sexuelle Identität, Homosexualität und Homofeindlichkeit im Fußball, Chancen durch Akzeptanz und Wertschätzung
ausgewählte Inhaltsfelder:
soziale Prozesse im Team
Stereotype und Vorurteile im Fußballsport
Ängste und Befürchtungen hinsichtlich sexueller Vielfalt
Bewältigungsstrategien im Umgang mit homofeindlichen Tendenzen
ausgewählte Inhaltsfelder:
Entwicklung und Verbreitung homo-, bi- und heterosexueller Orientierungen
Auswirkungen von Homofeindlichkeit auf die Beteiligten und Aktiven im Fußball
Abbau von Stereotypen und Vorurteilen
Verständnis und Empathie hinsichtlich sexueller Vielfalt
ausgewählte Inhaltsfelder:
Diskriminierung im Fußballsport
Abbau von Stereotypen und Vorurteilen
Rollen und Funktionen von Schiedsrichter_innen
ausgewählte Inhaltsfelder:
sexuelle Orientierungen und sexuelle Identität
Stereotype und Vorurteile
Coming-out und Outing
Entwicklung einer sensiblen Wahrnehmung und zielführender Handlungskompetenzen im Umgang mit einem Outing und in der Begleitung eines Coming-outs
ausgewählte Inhaltsfelder:
Fußball als sozialer Raum für alle
Möglichkeiten der Bewältigung von Vorurteilen und Berührungsängsten in der Gruppe
Möglichkeiten der Unterstützung und Integration anderer im Fußballsport
ausgewählte Inhaltsfelder:
Erscheinungsformen homofeindlicher Tendenzen
Entstehung und Bewältigung von Vorurteilen und Berührungsängsten sowie von aggressiven Tendenzen in der Gruppe
Umgang mit Ängsten vor homofeindlichen Angriffen
ausgewählte Inhaltsfelder:
Einfluss der Fankultur auf die Aktiven und Beteiligten im Fußballsport
förderliche Verhaltensmuster im Sinne einer Kultur der Akzeptanz und Wertschätzung im Kontext sexueller Vielfalt
Chancen und Nutzen der Vorbild- und Repräsentationsfunktion als Fans einer Mannschaft
zielführende Handlungsstrategien in Konfliktsituationen
ausgewählte Inhaltsfelder:
Status quo der Darstellung sexueller Vielfalt in den (Sport-)Medien
Entwicklung potenzieller Implementierungs- und Förderstrategien einer Kultur der Akzeptanz und Wertschätzung im Kontext sexueller Vielfalt
zentrale Komponenten ethisch-reflexiver Medienkompetenzen
ausgewählte Inhaltsfelder:
Kompetenzerwerb für einen zielführenden Umgang mit individuellen und gruppenbezogenen Problemsituationen im Kontext sexueller Vielfalt
Befähigung als Ansprechpartner_in und Multiplikator_in im Rahmen der Förderung einer Kultur der Akzeptanz sexueller Vielfalt in den Vereins- und Verbandsstrukturen
ausgewählte Inhaltsfelder:
ganzheitliche Diagnose der Verbands- bzw. Vereinsstruktur mit Blick auf ein akzeptierendes und wertschätzendes Miteinander
Ermittlung des Status quo hinsichtlich der Themen der sexuellen Vielfalt in den Verbands- bzw. Vereinsstrukturen
Implementierung und Evaluierung zielführender Maßnahmen zur Förderung einer Kultur gegenseitiger Akzeptanz und Wertschätzung
Alle Fort- und Weiterbildungsmodule werden von der sportpsychologischen Arbeitsstelle „Challenges“ des Lehrstuhls für Pädagogische Psychologie an der Universität Vechta in Kooperation mit der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) angeboten. Die Bildungsveranstaltungen werden im Sinne der erforderlichen wissenschaftlichen Expertise und Qualitätssicherung unter der Leitung des Lehrstuhlinhabers, Prof. Dr. Martin Schweer, konzipiert, durchgeführt und hinsichtlich ihrer Wirksamkeit überprüft. Dadurch entstehen selbstverständlich Kosten, die von den anfragenden Zielgruppen getragen und an die Arbeitsstelle „Challenges“ gezahlt werden müssen. Die Höhe der Kosten richtet sich dabei nach Umfang und Rahmenbedingungen der jeweils zu planenden Maßnahme. Insofern scheuen Sie sich nicht, uns ganz unverbindlich anzufragen, damit wir Ihnen ein für Ihre Bedürfnisse akzeptables Angebot unterbreiten können.
Die Bundesstiftung Magnus Hirschfeld erhält als gemeinnützige, nicht kommerzielle Stiftung kein Geld aus den Erlösen der gebuchten Bildungsmaßnahmen.